Kunstsammlung von Serlachius
Kunstsammlung von Serlachius
Gösta Serlachius (1876–1942) rief 1933 eine seinen Namen tragende Kunststiftung ins Leben, um die Zukunft seiner Kunstsammlung zu sichern und den Weg für ein Kunstmuseum in Mänttä zu bereiten.
Als Kunstsammler und Mäzen wandelte Serlachius in den Spuren seines Onkels, des Gründers der Papierfabrik von Mänttä, Kommerzienrat Gustaf Adolf Serlachius (1830–1901). Der Kommerzienrat hatte junge Künstler zu Beginn ihrer Laufbahn gefördert.
Durch seinen Onkel lernte Gösta Serlachius Akseli Gallen-Kallela kennen, mit dem er sich anfreundete und dessen Werke eine zentrale Stellung in seiner Sammlung einnahmen. Zum Freundeskreis von Gösta Serlachius gehörten aber auch viele andere Künstler. Obwohl Serlachius ein preisbewusster Käufer war, brachte er als Gastgeber den Künstlern stets Großzügigkeit entgegen. Zu seinem Kreis gehörten u. a. Eric O. W. Ehrström, Pekka Halonen, Hannes Autere, Victor Westerholm und Jussi Mäntynen. Obwohl Serlachius kein großer Freund von abstrakter Kunst war, kaufte er unvoreingenommen die Werke damaliger Modernisten, wie Tyko Sallinen, Wäinö Aaltonen, Magnus Enckell und Helene Schjerfbeck.
Die Sammlung von Gösta Serlachius enthält auch alte europäische Gemälde, was für skandinavische Verhältnisse eher selten ist. Durch seine Arbeit hatte er gute internationale Beziehungen, und vor allem in der Zeit zwischen den Kriegen war er ständig im Ausland unterwegs, ob in London, Paris, Stockholm oder in verschiedenen Städten Russlands und Deutschlands. Bei seinen Kunstkäufen stützte er sich oft auf die Expertise von Sachverständigen, vertraute letztendlich jedoch immer auf seinen eigenen Sammlerinstinkt.
Seine Vorlieben und sein Kunstgeschmack bilden nach wie vor den roten Faden in den Sammlungsrichtlinien der Gösta-Serlachius-Kunststiftung. Der Umfang der Sammlung ist in den 2010er Jahren bereits auf mehr als 10 000 Werke gestiegen. Neben Werken der Malerei und Bildhauerei gehören dazu umfangreiche Skizzenensembles und Grafikarbeiten. In den letzten Jahren kamen Werke der zeitgenössischen Kunst dazu, wie Fotografie, Videokunst, Installationen und öffentliche Monumente.
Die Sammlung enthält mehrere umfangreiche künstlerbezogene Sammlungen, in denen die Werke verschiedener finnischer Meister zusammengefasst sind, von denen an dieser Stelle Akseli Gallen-Kallela, Emil Wikström, Albert Edelfelt, Helene Schjerfbeck, Ellen Thesleff, Hugo Simberg, Alvar Cawén und Marcus Collin besonders hervorgehoben werden sollen. Ausgesprochen bedeutend sind überdies die Sammlung aus dem Nachlass von Eric O. W. und Olga Ehrström, mehrere Schenkungstücke von Mitgliedern der Familie Serlachius, die von Graf Louis Sparre erstandene Sammlung, die Sammlungen aus den Vermächtnissen von Lennart Segerstråle und Lars-Olof Robert Stigell sowie die in den 2010er Jahren als Schenkung der Sammlungsstiftung Kivijärvi erhaltene Sammlung.