Repeat After Me

Ukrainische Flüchtlinge laden uns ein, die Geräusche des Krieges zu wiederholen.

Serlachius Gutshof 12.4.2025—20.7.2025

Wie erzählt man auf empathische Weise von den Schrecken des Krieges, ohne zerstörte Städte oder verstümmelte Körper zu zeigen? In ihrer Videoinstallation Repeat After Me (2022 & 2024) lädt das ukrainische Künstlerkollektiv Open Group ukrainische Zivilisten, die vor Russlands illegalem Angriffskrieg geflohen sind, vor ihre Kameras ein. Sie stellen sich kurz den Zuschauern des Videos vor und wiederholen dann die Geräusche von Alarmanlagen, Raketen, Artilleriestellungen und anderen Waffensystemen.

Die Geräusche des Krieges, die Teil des Alltags fast aller Ukrainer sind, werden wie in einer Karaoke in der Installation präsentiert, und die Besucher werden eingeladen, die Geräusche selbst nachzumachen. Die Erinnerungen an Gewalt, die mit Bombardierungen verbundenen Emotionen und die konkreten Mittel zum Überleben berühren die Ausstellungsbesucher, die den Krieg nicht auf greifbare Weise erlebt haben.

Open Group ist ein Künstlerkollektiv, das 2012 in Lviv, Westukraine, gegründet wurde. Zu den aktuellen Mitgliedern gehören Yuriy Biley, Pavlo Kovach und Anton Varga. Mit ihrer Arbeit möchte die Gruppe „offene Situationen“ schaffen, in denen Verbindungen zwischen Gemeinschaften, sozialen Problemen und kollektiven Erfahrungen zwischen Generationen erkundet werden.

Seit Russland die Ukraine angegriffen hat, konzentriert sich Open Group in ihren Werken und Projekten darauf, die Traumata des Krieges anzusprechen. Zwei Versionen von Repeat After Me (2022 und 2024) wurden kürzlich bei vielen wichtigen Veranstaltungen der zeitgenössischen Kunst gezeigt, darunter die Biennale von Venedig (2024) und Ars Electronica in Linz (2024). Die Ausstellung in Mänttä ist die erste Präsentation der Gruppe in den nordischen Ländern. Die Ausstellung wird von Pauli Sivonen kuratiert.

Bild: Open Group, Repeat After Me, 2024, win Stillbild aus dem Video.